Teil 1: Vorbereitung
Bevor es mit der Chili- und Paprika-Zucht losgeht, sollte man sich selbst ein paar Fragen beantworten:
1. Habe ich genug Zeit und vor allem Platz für die Anzucht von Chili-Pflanzen?
Bei Chilis sind Keimraten von 80-100 % bei guten Bedingungen keine Seltenheit. Wer also keine Möglichkeit hat, überschüssige Pflanzen an Verwandte, Freunde und Bekannte abzugeben, sollte erstmal nur mit einer kleinen Anzahl Chili Pflanzen starten. Die Pflanzen müssen sonnig stehen (im Sommer am Besten auf dem Balkon oder zumindest am Südfenster), sonst verkümmern sie. Auch ist regelmäßige Pflege (Gießen, Umtopfen usw.) sehr wichtig.
2. Welche Sorten möchte ich Anbauen?
Hier sollte man sich bei diversen Online Shops für Chili-Saatgut umschauen und Sorten auswählen, die zum eigenen Geschmack und Schärfebedarf passen. Es gibt unzählige Sorten und für jeden Geschmack ist etwas dabei.
3. Welche Materialen werden benötigt?
Vereinfacht gesagt reichen Erde, ein paar Töpfe in verschiedenen Größen und etwas Dünger vollkommen aus. Empfehlen lässt sich aber folgende Ausstattung zum Chili züchten.
a) Ein Zimmergewächshaus
Ein Zimmergewächshaus hilft dir dabei, das optimale Klima für deine Chilis zu gewährleisten. Es wird zum Einen eine konstante Temperatur benötigt, zum anderen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Es gibt verschiedene Modelle. Ich habe mit folgenden Modellen gute Erfahrung gemacht:
b) Aussaaterde für die Anzucht
Prinzipiell, kann man versuchen die Chilis in jeder Art von Erde zu züchten. Solche Erde bekommt ihr sicherlich auch im Gartencenter eures Vertrauens. Bei mir hat sich allerdings spezielle Aussaaterde bewährt. Anbei gibt es daher eine Empfehlung von mir.
c) Kleine Schilder zum Beschriften der Sorten
Das ist eigentlich ein einfacher Punkt. Einfach ein Papier zurecht schneiden und Sorte, sowie Aussaatdatum darauf vermerken. Vielleicht bin ich da etwas zu penibel, allerdings habe ich mich (des schönen Aussehens wegen..) für eine elektronische Beschriftung entschieden. Gute elektrische Beschriftet sind gar nicht teuer.
d) Blumenerde mit Sand gemischt für die weitere Zucht
Der Sand in der Blumenerde hat einen „auflockernden“ Effekt auf das Gesamtsubstrat und hilft damit den Chili Wurzeln ordentlich zu wachsen.
e) Topfe in genügender Anzahl
Wenn man es richtig angehen will, macht es sicher Sinn sich einen Vorrat „ordentlicher“ Aufzuchtstöpfe anzuschaffen. Wer Geld sparen will, oder erstmal kostengünstig üben möchten, kann aber auch Plastikeimer mit Löchern im Boden verwenden! Ich nutze oft die folgenden Töpfe:
50 schöne Vierkanttöpfe für die Anzucht
f) Für optimale Anzucht: Automatische Temperaturkontrolle!
Eine Schwierigkeit bei der Aufzucht von besonderen Pflanzen (nicht nur beim Chili züchten!) ist die Einhaltung einer konstanten Temperatur im Zimmergewächshaus. Clevere Leute haben sich hierfür eine Lösung ausgedacht: Heizmatten, die über einen speziellen Temperatursensor im Zimmergewächshaus gesteuert werden. Prinzipiell gibt es von solchen System zwei Ausführungen:
„Standard“ Heizmatten“ die manuell an und aus geschaltet werden.
Ein relativ simples, aber effektives System um Chili Pflanzen zu züchten. Eine Heizmatte wird unter das Zimmergewächshaus gelegt und immer wenn Wärme zugeführt werden soll an die Steckdose angeschlossen. Den Stecker kann man zusätzlich mit einer Zeitschaltuhr koppeln, dann spart man sich etwas Mühe. Bei der Auswahl der Heizmatte ist darauf zu achten, dass die Abmessungen der Heizmatte zum Zimmergewächshaus passen. Anbei findet ihr einige Heizmatten und Zeitschaltern die ich bereits ausprobiert habe:
Mittlerweile bin ich allerdings zu einer anderen Art der Temperaturkontrolle beim chili züchten übergegangen, die ich euch im folgenden gerne vorstelle.
Die Champions League – Heizmatten, die mit einem Temperatursensor überwacht werden, der im Zimmergewächshaus angebracht ist.
Die Überschrift sagt eigentlich alles. Bei einem solchen System ist keine Zeitschaltuhr notwendig. Die Heizmatte wird direkt an den Thermostat angeschlossen. Man gibt dann einfach an der Steuerungseinheit ein, welche Temperatur im Gewächshaus herrschen soll. Den mitgelieferten Temperatursensor legt man in das Gewächshaus. Sobald die Temperatur im Gewächshaus unter die vorausgewählte Temperatur sinkt, wird die Heizmatte automatisch eingeschaltet.
Ich habe mit Geräten der Firma Romberg gute Erfahrungen gemacht und empfehle daher entweder den Digital Thermostat TER 2 (wenn ihr schon eine Heizmatte + Gewächshaus habt) oder die Bio Green Aufzuchstation (da ist alles dabei!)
Profi Aufzuchtsstation von Romberg
g) Tomaten- oder spezieller Paprika-/Chili-Dünger
Es gibt verschiedenste Chili Dünger, die sich stark in der Effizienz und den Wirkstoffen unterscheiden. Da ich die Chilis essen will, kommen mir nur Bio-Dünger oder Hausmittel (Kompost usw.) an meine Chilis.
h) Ein paar Bambusstäbe, um die Pflanzen festzubinden
i) Und natürlich zuletzt nicht vergessen: das Saatgut selbst!
Am einfachsten kommt ihr an Chili Samen, wenn ihr eure eigenen Chili Pflanzen „erntet“. Wenn ihr mal andere Sorten ausprobieren wollt, gibt es natürlich online sehr viele Möglichkeiten um Samen zu kaufen. Ich werde in Kürze in einem separaten Artikel über diese Möglichkeiten berichten.
Wenn alles beschafft wurde, kann es auch schon mit der Aussaat losgehen!
Lesen Sie in Teil 2, wie Sie schon bei der Aussaat den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte legen